Der Hybrid-Dschungel
Hybriden haben im Vergleich zu E-Autos nicht nur einen Elektromotor mit Akku sondern auch einen Verbrennungsmotor mit Tank. Wie gross und leistungsstark diese ausfallen ist je nach Kombination unterschiedlich. Mittlerweilen haben sich verschiedene Arten von Hybriden etabliert, dabei liegt der Unterschied im Aufbau und Zusammenspiel der beiden Motoren. Man unterscheidet zwischen parallelen, seriellen und Mischhybriden, wobei es jeweils Weiterentwicklungen oder Unterarten gibt. Der ganze Aufbau ist komplex, deshalb haben wir für Dich eine Übersicht zusammengestellt.
- Kleinerer Verbrennungsmotor
- Optimale Auslastung und Zusammenspiel der Motoren
- Rekuperation: Überschüssige Energie wird in die Batterie zurückgeleitet (bremsen, bergabfahren)
- Kraftstoffeinsparungen von 10-15% (je nach System)
- Schnellere Beschleunigung
- Voller Drehmoment direkt beim Start
Paralleler Hybrid (Voll, Mild, Mikro)
Bei dieser Hybridform ist der Verbrennungsmotor genau wie der E-Motor direkt mit dem Rad verbunden. So kann der Fahrer zwischen drei verschiedenen Antriebsmodi wählen: rein elektrisch, nur mit Verbrennungsmotor oder als Mischform, in der sich beide unterstützen. Je nach Umfang der Leistungsstärke unterscheide man zwischen Voll-, Mild- und Mikro-Hybrid.
Vorteile
Da beide Antriebssysteme parallel funktionieren, sind die Motoren kleiner, ohne dabei an Leistung einzubüssen. Fahren mit reiner Elektroenergie ist allerdings nur mit dem Voll-Hybrid möglich.
Hier ist die E-Maschine im Getriebe integriert und mit deutlich mehr Leistung ausgestattet. Das ermöglicht auch rein elektrisches Fahren. Genauso kann nur mit dem Verbrennungsmotor gefahren werden. Wählt man beide Antriebe unterstützt die E-Maschine den Verbrennungsmotor.
Aufgaben E-Motor: Leistungssteigerung, Start-Stopp-Funktion, Unterstützung des Antriebs zum Losfahren und hoher Beschleunigung, Strecken mit reinem E-Antrieb
Tanken: nur Brennstoff
Ladung des E-Motors: Verbrennungsmotor, Rekuperation
Kraftstoffeinsparung: abhängig von der Verwendung des reinen E-Antriebes
E-Reichweite: ca. 30 bis 50 km abhängig vom Modell
Hier ist einfach ein Starter-Generator im Verbrennungsmotor integriert und leitet ungenutzte Bremsenergie in die Batterie weiter, wo sie gespeichert und wiederverwendet wird. So kann der Verbrennungsmotor auch ausgeschaltet werden, wenn man ihn nicht benötigt bspw. bei Start-Stopp- sowie Segelfunktion, auch bei der Beschleunigung wirkt er unterstützend. Reiner E-Antrieb ist nicht möglich.
Aufgaben E-Motor: Leistungssteigerung, Start-Stopp-Funktion, Unterstützung des Antriebs zum Losfahren und hoher Beschleunigung
Tanken: nur Brennstoff
Ladung des E-Motors: Verbrennungsmotor, Rekuperation
Kraftstoffeinsparung: bis 15%
Der Mikrohybrid ist streng genommen kein richtiger Hybrid, da er lediglich wenige unterstützende Funktionen beinhaltet.
Aufgaben E-Motor: Leistungssteigerung, Start-Stopp-Funktion, Unterstützung des Antriebs zum Losfahren und hoher Beschleunigung
Tanken: nur Brennstoff
Ladung des E-Motors: nur geringfügige Unterstützung durch Start-Stopp-Funktion, Rekuperation
Kraftstoffeinsparung: bis 5-10%
Serieller Hybrid
Bei dieser Hybridart ist der Verbrennungsmotor an einem Generator angeschlossen und treibt diesen an, wodurch Strom für den Akku produziert wird. Direkt mit dem Rad ist nur der E-Motor verbunden, der wiederum vom Akku angetrieben wird. Es gibt auch Ausführungen, bei denen zwei E-Motoren (einer pro Achse) eingebaut werden. Der Verbrennungsmotor dient auch als Range-Extender (Reichweitenverlängerer). Nicht benötigte Energie kann in den Akku zurückgeleitet und gespeichert werden.
Vorteile
Der Akku kann vom Verbrennungsmotor sogar bei Stillstand des Fahrzeuges geladen werden. Durch die im Akku gespeicherte Energie kann zudem auch rein elektrisch gefahren werden.
Aufgaben E-Motor: Antrieb der Räder, Strecken mit reinem E-Antrieb möglich
Tanken: Brennstoff
Ladung des E-Motors: Strom aus Akku (erzeugt von Verbrennungsmotor), Rekuperation
Kraftstoffeinsparung: abhängig vom Einsatz
E-Reichweite: –
Plug-in-Hybrid
Der Plug-in-Hybrid verbindet alle Vorteile des E-Autos, kann jedoch Dank zusätzlichem Verbrennungsmotor eine noch weitere Reichweite erreichen und auch einmal schnell getankt werden. Beim Plug-in-Hybriden kann der Verbrennungsmotor die Reichweite des Elektromotors verlängern, wenn mal keine E-Säule in der Nähe oder keine Zeit zum Laden ist.
Vorteile
Der Plug-in-Hybrid verbindet alle Vorteile des E-Autos, kann jedoch Dank zusätzlichem Verbrennungsmotor eine noch weitere Reichweite erreichen und auch einmal schnell getankt werden. Beim Plug-in-Hybriden kann der Verbrennungsmotor die Reichweite des Elektromotors verlängern, wenn mal keine E-Säule in der Nähe oder keine Zeit zum Laden ist.
Aufgaben E-Motor: je nach Ausführung: Antrieb der Räder, Leistungssteigerung, Start-Stopp-Funktion, Rekuperation, Unterstützung des Antriebs zum Losfahren und hoher Beschleunigung, Strecken mit reinem E-Antrieb
Tanken: Brennstoff und externes Stromnetz
Ladung des E-Motors: Verbrennungsmotor, direkt über Ladesäulen, Wallbox oder Steckdose, Rekuperation
Kraftstoffeinsparung: bis 50%
E-Reichweite: 30-50 km
Mischhybrid
Er kombiniert parallel und seriell: Der Verbrennungsmotor hat hier gleich zwei Funktionen, er treibt den Generator an, der die Batterie lädt und bietet gleichzeitig direkten Antrieb. So kann der Fahrer selbst wählen, ob er rein elektrisch unterwegs sein will oder nicht. Zudem wird nicht benötigte E-Energie im Akku zwischengespeichert. Der Verbrennungsmotor und der E-Motor sind leistungstechnisch ideal aufeinander abgestimmt, und unterstützen sich gegenseitig, das macht den Hybriden genauso leistungsstark wie sparsam.
Vorteile
Die Antriebsart kann frei gewählt und umgestellt werden. Zudem sind Mischhybriden sehr leistungsstark und gleichzeitig sparsam.
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